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Der ContiSportAttack 4 ist ein Hypersport Motorradreifen von Continental. Laut Hersteller hat sich beim SportAttack 4 vieles verbessert. Der Reifen soll jetzt mehr Performance bieten und auch bei Nässe besser funktionieren. Ob der ContiSportAttack 4 tatsächlich eine Empfehlung ist, verraten wir in unserem großen ContiSportAttack 4 Test auf der Kawasaki Ninja ZX 10 R.
Inhaltsverzeichnis
Technologien des ContiSportAttack 4
Folgende Technologien aus dem Hause Continental kommen beim ContiSportAttack 4 unter anderem zum Einsatz.
MultiGrip
MultiGrip verspricht eine gute Laufleistung bei exzellentem Kurvengrip. Auf der Lauffläche kommt dabei eine härtere Mischung zum Einsatz, diese wird zu den Flanken hin immer weicher.
TractionSkin
Der Reifen ist vorkonditioniert. Dies bedeutet, dass die Gummioberfläche bereits aufgeraut ist, als ob der Reifen gefahren worden wäre. Außerdem befindet sich kein Trennmittel auf dem Reifen. Dies verkürzt die Einfahrzeit enorm –> Infos siehe “Reifen einfahren“
ZeroDegree
Die spezielle 0°-Stahlgürtelkonstruktion sorgt für hohe Stabilität und gutes Feedback beim Anbremsen und Herausbeschleunigen aus Kurven.
Continental ContiSportAttack 4 Test
Der Nachfolger des Conti SportAttack 3 nennt sich ContiSportAttack 4 und wurde bei Veröffentlichung von allen Conti-Fans sehnsüchtig erwartet. Obwohl der Vorgänger, der SportAttack 3, kein schlechter Reifen war, so konnte dieser die Fangemeinde nicht wirklich überzeugen. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass der Reifen aus dem Programm genommen wurde. Aktuell gibt es von Continental also nur den SportAttack 2 als Budgetvariante und den SportAttack 4 als aktuellen Neureifen.
Wie sich der Continental SportAttack 4 im Vergleich zum SportAttack 2 schlägt und wie uns der Reifen gefällt, klären wir in unserem großen ContiSportAttack 4 Test auf unserer Kawasaki Ninja ZX 10 R.
Grip auf trockener Straße
Der Conti SportAttack 4 bietet eine gute Haftung am Vorderrad, vor allem bei niedrigeren Temperaturen. Auch am Hinterrad sieht es nicht anders aus. Vor allem wenn der Reifen einmal auf Temperatur gekommen ist, bietet dieser massig Grip, auch auf leistungsstarken Maschinen.
Die Aufwärmzeit des SportAttack 4 ist gering, auch bei kühlen Temperaturen braucht man nur wenige Kurven bis der Reifen sein Potenzial voll zur Verfügung stellt. Das Wärmeverhalten ist dabei exzellent. Der Reifen hält seine Temperatur sehr lange.
Wenn es ganz heiß wird und der Reifen permanent unter voller Belastung steht, dann neigt der SportAttack 4 am Hinterrad ein klein wenig zum Schmieren. Vor allem auf Maschinen der 200PS Klasse dürfte sich das negativ bemerkbar machen.
Grip auf nasser Straße
Der Grip auf nasser Straße kann sich beim SportAttack 4 sehen lassen. Er lässt sportliches Fahren bei Regen durchaus zu, was den Allroundeigenschaften des Reifens zu Gute kommt. Trotzdem empfanden wir einen Metzeler Sportec M9 RR ein wenig performanter auf nasser Strecke.
Bremseigenschaften
Die Bremseigenschaften des Continental ContiSportAttack 4 sind gut. Das Feedback am Vorderrad ist beim Anbremsen sehr vertrauenserweckend. Das Anbremsen in den Radius hinein ist die reinste Freude. Beim Verzögern hat man permanent des Gefühl zu wissen, was der Reifen macht. Das Gripniveau ist sowohl an der Vorderachse, als auch an der Hinterachse sehr gut.
Fahrkomfort
Der Komfort des SportAttack 4 kann sich ebenfalls sehen lassen. Der Reifen bietet genug Eigendämpfung und lässt sich angenehm fahren. Auch holprige Landstraßen sind keine Tortur und so eignet sich der SportAttack 4 durchaus auch zum sportlichen Touren.
Reifenverschleiß
Der SportAttack 4 baut vor allem bei Hitze stark ab. Der Reifen beginnt sich dann aufzulösen und neigt teils auch zum Schmieren. Generell gefällt uns das Verschleißbild des SportAttack 4 nicht wirklich. Vor allem im Hochsommer sind deutliche Verschleißspuren am Hinterrad schon nach wenigen Kurven festzustellen.
Laufleistung
Gegenüber dem Vorgänger wurde die Laufleistung des SportAttack 4 zwar etwas verbessert, gute Werte sehen aber anders aus. Maximal sind nur rund 3.000km mit einer drehmomentschwachen Maschine möglich. Wer extrem sportlich unterwegs ist und viel Drehmoment am Hinterrad anliegen hat, der kann auch bereits nach 1.800-2.500km den Reifen wechseln müssen. Derzeit testen wir den SportAttack 4 im Dauertest auf unserer Kawasaki Ninja ZX10-R. Sobald wir die finale Laufleistung ermittelt haben reichen wir diese hier und zusätzlich in unserer Hitliste nach.
Laufleistung im Test auf Ninja ZX-10R:
- VA: 5.041 km
- HA: 5.041 km
Das Vorder- und Hinterrad nutzen sich ungefähr im Verhältnis 1:1 ab.
Nachtrag vom März 2024: Wir haben den SportAttack 4 auf der Kawasaki Ninja im überwiegenden Landstraßenbetrieb auf eine Laufleistung von 5.041km gebracht – bis zur letzten Rille auf 1,6mm. Somit liegen wir am Hinterrad sogar bei einer soliden Laufleistung für einen Hypersportreifen auf einem Superbike. Allerdings müssen wir fairerweise zugeben, dass wir vermehrt bei kühlerem Wetter und in gemächlicherer Manier unterwegs waren.
Fahrstabilität / Kurvenstabilität
In Puncto Kurvenstabilität zeigt der Conti SportAttack 4 seine Stärken. Der SportAttack 4 neigt nicht zum Einkippen und lässt sich wunderbar stabil und präzise dirigieren. Auch beim Anbremsen in den Radius, wenn dann die Bremse gelöst wird, kippt der Reifen nicht weg. Langegezogene und schnell gefahrene Kurven belohnt der ContiSportAttack 4 mit höchster Präzision und spurtreue. Er verharrt in der angestrebten Linie, trotzdem sind Korrekturen jederzeit möglich und werden mit Ruhe im Fahrverhalten aufgenommen.
Agilität / Einlenkverhalten
Der SportAttack 4 liefert ein gutes Feedback am Vorderrad, das war es aber dann auch schon. Generell empfanden wir das Einlenkverhalten und Handling des SportAttack 4 deutlich schlechter als bei der Konkurrenz von Pirelli und Metzeler oder dem alten ContiSportAttack 2. Der SportAttack 4 ist aus unserer Sicht nicht wirklich agil, er siedelt sich eher auf der stabilen Seite an. Für schnelle Autobahnfahrten im Hochgeschwindigkeitsbereich ist dieses Fahrverhalten aber ideal. Auf der kurvigen Landstraße möchte der SportAttack 4 etwas geführt werden. Der Reifen ist im allgemeinen niemals nervös und verzeiht auch kleinere Fahrfehler mit viel Ruhe und Stabilität.
Aufstellmoment
Der SportAttack 4 verhält sich absolut neutral. in unserem Test auf der ZX10R konnten wir absolut kein Aufstellmoment beim Anbremsen in Schräglage feststellen.
Luftdruck
Wir haben den SportAttack 4 mit dem empfohlenen Luftdruck von 2,5 bar vorne und 2,9 bar hinten gefahren. Generell raten wir zu den höheren Herstellerluftdrücken, da der SportAttack 4 ohnehin schon zum Überhitzen und Schmieren neigt. Mit dem Herstellerluftdruck lassen sich zumindest schwerere Maschinen sehr gut fahren, wir haben kein Bedürfnis verspürt auf der Straße am Reifendruck etwas zu ändern.
ContiSportAttack 4 Erfahrungen
Der ContiSportAttack 4 ist ein stabiler und satt liegender Hypersportreifen. Leider fehlt es dem Reifen aus unserer Sicht an der altbekannten Conti-Handlichkeit. Das Angasen auf der Hausstrecke macht mit dem SportAttack 4 deutlich weniger Spaß als mit dem SportAttack 2. Wer aber viel Stabilität, neutrales Fahrverhalten und gutes Feedback mag, der wird den SportAttack 4 lieben. Wir sehen den SportAttack 4 auf schnellen Autobahnpassagen mit Superbikes und Tourensportlern wie der Suzuki Hayabusa. Für Passfahrten und enge Kehren würden wir aber eher andere Reifen bevorzugen, was aber Geschmackssache ist.
Auch auf der Rennstrecke beim Trackday sehen wir dern SportAttack 4 nicht unbedingt, hier gibt es deutlich bessere Produkte von der Konkurrenz oder aus dem Hause Continental (z.B. RaceAttack 2). Generell hat uns der SportAttack 4 auf der Kawasaki Ninja ZX10-R aber sehr gut gefallen, vor allem wenn man auf langen Geraden, breiten Straßen mit langgezogenen Kurven und der Autobahn unterwegs ist.
Vergleich SportAttack 4 und Vorgänger
Im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern soll sich der ContiSportAttack 4 erheblich verbessert haben. Laut Spinnendiagramm sind vor allem Trockengrip und Handling gegenüber dem SportAttack 3 deutlich besser geworden. Wir finden den Reifen aber aus sportlicher Sicht trotzdem nicht ideal, die Handlichkeit zur scharfen Hausstreckenwaffe fehlt einfach. Der ContiSportAttack 2 gefällt uns in diesem Punkt persönlich deutlich besser und ist unser Favorit aus dem Hause Continental für sportliches Fahren bei schönem Wetter auf der kurvigen Passstrecke.
Für längere Touren auf der Autobahn oder beim sportlichen Reisen mit großen und schweren Maschinen würden wir hingegen den SportAttack 4 vorziehen. Das Fahrgefühl ist extrem satt und stabil. Der Reifen vermittelt außerdem viel Sicherheit.
Alternativen zum ContiSportAttack 4
- ContiSportAttack 2 (agilere und billigere Variante)
- Bridgestone Battlax-S22
- Metzeler Sportec M9 RR
- Michelin Power 5
- Pirelli Diablo Rosso IV
- Dunlop Sportsmart MK3
ContiSportAttack 4 Test Video
Anbei unser Testvideo zum Continental ContiSportAttack 4 auf unserer Kawasaki Ninja ZX10-R.
Wie sagt dir der ContiSportAttack 4 zu? Hinterlasse einen Kommentar mit deinen Eindrücken zum Reifen…
Continental ContiSportAttack 4 Einzelwertung
Der Conti SportAttack 4 ist ein durchaus gelungener Allrounder für extrem sportliches Touring, Autobahnreisen und für die gelegentliche spaßige Hausrunde. Im Vergleich zu den Vorgängern wurde alles etwas ausgewogener, die Handlichkeit blieb dabei aber ein wenig auf der Strecke. Während die SportAttack 2 Serie noch zum Kurvenräubern auf der Hausstrecke einlud, ist der SportAttack 4 vom Fahrgefühl her eher ein satter und stabiler Sport-Tourer bzw. Autobahnreifen. Wir sehen den ContiSportAttack 4 auf der Hausstrecke und auf längeren Touren mit Supersportlern und Hypernakeds, jedoch nicht bei Trackdays oder auf engen Passstraßen. Dafür gibt es bessere Produkte von der Konkurrenz und aus dem eigenen Haus.
Empfehlung für:
- Supersportler
- Nakedbikes
- Sportliches Touring (z.B. Hayabusa etc.)
- Supermotos
Vorteile
- Guter Trockengrip
- Gutes Wärmeverhalten
- Sehr stabil
- Viel Feedback
- Solider Nassgrip
- Guter Allroundnutzen
- Sattes Fahrgefühl
Nachteile
- Schlechte Optik!?
- Nicht mehr so handlich wie seine Vorgänger
- Hoher Verschleiß
- Agilität fehlt ein wenig
-
Laufleistung
-
Aufwärmphase
-
Grip kaltes Wetter
-
Grip warmes Wetter
-
Grip heißes Wetter
-
Nassgrip
-
Aufstellmoment
-
Eigendämpfung
-
Komfort
-
Kurvenstabilität
-
Einlenkverhalten
-
Sportlichkeit / Feedback
-
Agilität